Wir hochsensiblen Menschen sind durch unsere besonders ausgeprägte Empfindsamkeit gegenüber Reizen, Emotionen und Stimmungen geprägt. Dabei ist die Mehrheit von uns, etwa 70 %, introvertiert. Rund 30 % der Hochsensiblen sind extrovertiert.

Doch bevor wir tiefer einsteigen: Heißt es eigentlich „extrovertiert“ oder „extravertiert“? Der Begriff „extravertiert“ stammt aus dem Lateinischen, von „extra“ (außen) und „vertere“ (wenden). Die Schreibweise „extravertiert“ ist daher die wissenschaftlich korrekte und wird vor allem in der Psychologie genutzt. Umgangssprachlich ist jedoch „extrovertiert“ sehr verbreitet – beide Begriffe sind heute gebräuchlich und werden synonym verwendet.

Introvertierte Hochsensible

Introvertierte Hochsensible sind gerne und oft in ihrer inneren Welt versunken. Sie bevorzugen eine ruhige, unaufgeregte Umgebung und brauchen regelmäßige Auszeiten, um ihre Gedanken und Emotionen zu ordnen. Neue Kontakte zu knüpfen fällt ihnen mitunter schwerer, da sie oft zurückhaltend sind und zudem tiefe Gespräche und intensive Begegnungen dem Smalltalk bevorzugen. In Ihren Handlungen und Verbindungen suchen Introvertierte meist gezielt nach Bedeutung und Sinnhaftigkeit. Auf einer Bühne oder generell im Mittelpunkt zu stehen stellt für introvertierte Hochsensible einen zusätzlichen Stressfaktor dar. Generell vermeiden sie oft das Zentrum des Geschehens, um ihre Energien bei sich zu behalten.

Extrovertierte Hochsensible

Die Herausforderung bei extrovertierten Hochsensiblen ist der vermeintliche Widerspruch: Sie lieben den Austausch und die Interaktion mit anderen und haben Spaß daran, sich in Gruppen zu bewegen, neue Kontakte zu knüpfen und Smalltalk zu pflegen. Sie stehen auch gerne mal auf einer Bühne oder im Mittelpunkt. Zudem lieben extrovertierte Hochsensible die Abwechslung und probieren gerne neue Dinge aus. Dabei sind sie jedoch weiterhin sehr empfänglich für Emotionen und Stimmungen – was wiederum schnell zu einer Überreizung führen kann, wenn sie sich zu lange und ohne Pause in lebhaften Umgebungen befinden.

Für extrovertierte Hochsensible ist es oft ein Balanceakt zwischen dem Bedürfnis nach vielen sozialen Kontakten und neuem Input, andererseits ist da die Feinfühligkeit, die Rückzugspausen und Ruhe fordert.

Und vor allem fällt es ihnen schwerer, überhaupt zu erkennen und anzuerkennen, dass sie hochsensibel ist. Denn einige Merkmale der Hochsensibilität treffen eben nur bedingt zu.

So kannst du deine Individualität ausleben, ohne dich zwangsläufig in einer lauten Umgebung aufhalten müssen:

Aber ganz egal ob introvertiert oder extrovertiert: Wir Hochsensible bereichern die Welt auf unsere jeweils eigene Weise!