Als ich noch nichts von meiner Hochsensibilität wusste, dachte ich, alle um mich herum denken und empfinden wie ich. Dass alle soooo viel be- und zerdenken und wahrnehmen. Dass alle eigentlich gerne Zeit mit sich alleine verbringen und daraus Kraft schöpfen. Dass alle eigentlich mehrere Hobbies und Interessen haben und sich nur besser organisieren oder „durchziehen“. Dass alle eigentlich Smalltalk öde finden und lieber in die Tiefe und in die Verbindung gehen. Und dass sie diese Merkmale und Wünsche nur besser verarbeiten, wegstecken oder gar ignorieren.
Ich war der Überzeugung, ich muss mich einfach mehr anstrengen oder anpassen, um mithalten zu können. Meine Kolleginnen und Kollegen waren glücklich in unserem Team im Großraumbüro, mein Partner hatte keine tausend Gedanken im Kopf und ein strukturiertes Leben, mein großer Freundeskreis war aktiv auf Partys und Wochenendtrips unterwegs. Und ich – ich war mittendrin.
Es war verwirrend und frustrierend, denn es gelang mir nur mit größter Kraftanstrengung, da mithalten zu können, um eine von ihnen zu sein. Und ihnen gelang ihr Leben ja, also musste es an mir liegen, an meiner Unfähigkeit und meiner labilen Art. Vielleicht irgendwo ein Kindheitstrauma? Vielleicht doch eher Burn-Out? Oder depressive Phasen?
Als ich mit Mitte 30 für mich entdeckt und begriffen habe, dass ich hochsensibel und vielbegabt bin, öffnete sich eine neue Tür in ein – mir bis dahin unbekanntes – Universum.
Ich begann zu begreifen, dass ich bisher anscheinend auf einem Planeten zu Besuch war, auf dem alle anderen ähnlich tickten, aber halt anders als ich. Dort herrschten andere Regeln, andere Anstrengungsmuster, andere Geräuschlevel und Gedanken. Und ich war einfach von einem anderen Planeten, ohne dass ich es gewusst oder geahnt hatte.
Plötzlich ergab mein Denken und Fühlen zwar einen Sinn und ich war gar nicht so krank oder instabil, wie ich befürchtet hatte. Ich konnte im Internet nachlesen, was anscheinend die Menschen, die nicht hochsensibel sind, denken und empfinden (oder besser gesagt: NICHT denken und NICHT empfinden). Bisher war ich ja davon ausgegangen, dass alle so feinfühlig sind, wie ich.
Zu verstehen, dass es Menschen gibt, die das einfach nicht fühlen und denken, was ich spüre, sehe, empfinde, höre und denke, war ein Augenöffner. Im ersten Moment fühlte ich mich aber tatsächlich arrogant und ignorant– wie konnte ich denn auch davon ausgehen, dass alle so ticken, wie ich? Im zweiten Moment fühlt ich mich sprachlos. Wie mag sich deren Leben wohl anfühlen? Leichter? Glücklicher? Kein Wunder, dass die so viel hinbekommen, wenn so viel mehr Kapazität vorhanden ist. Wenn sie so viel mehr Gedankenfreiheit und mehr Energie für das Leben zur Verfügung haben. Und dann fühlte ich mich einsam – war ich denn die Einzige, die anders war?
Ich lernte mich und meinen kleinen Planeten der Hochsensiblen besser kennen, las viel und recherchierte, auch zu neurodivergenten Themen. Aber ich blieb relativ einsam, denn mein direktes Umfeld war tatsächlich voll von BewohnerInnen des anderen Planeten.
Im Laufe der Jahre machte ich mich auf die Suche nach weiterem Leben auf meinem Planeten. Und ich entdeckte sie – die Menschen, die ähnlich tickten wie ich. Ich begab mich maximal raus aus meiner Komfortzone, was nicht leicht war und auch viel Kraft kostete. Ich ging alleine zu Frauenkreisen, Netzwerktreffen und lernte im Internet neue Leute kennen. Auch hier gibt es sehr viele Unterschiede: Wir sind Introvertierte, Extrovertierte, Menschen mit angeborener oder gelernter Hochsensibilität, AD(H)S-lerInnen, Hochbegabte, Autistische und noch vieles mehr.
Für mich war es jedoch wichtig zu begreifen, dass ich auf meinem Planeten richtig bin und die andere Welt da draußen zwar gerne besuche, aber mich immer wieder auf den Ort besinnen kann, wo mein Rückzug ist und wo ich ICH sein kann. Ohne mich anzupassen, zu maskieren oder falsch zu fühlen. Die Entdeckung meines Planeten ist noch lang nicht abgeschlossen, aber ich fühle mich nicht mehr fremd.
Das Sinnbild mit den zwei Planeten hilft mir bis heute, mich zu sortieren und mir selbst die Wahl zu geben, wann ich wie lange eine Reise auf den anderen Planeten unternehmen möchte.
Denn schön ist es dort auf jeden Fall auch – nur anders.
Wenn du mit mir zusammen deine Reise auf den Planeten der Hochsensiblen starten oder verlängern möchtest, dann komm gern in mein Mentoring für Hochsensible.
Schreibe mir eine E-Mail für ein kostenfreies Erstgespräch an miriam@grosse-schwester.de.
Weitere Informationen zu mir und meinem Angebot findest du hier.
Als ich das erste Mal von der Technik des Manifestierens gehört habe, war ich etwas skeptisch. Denn gerade im spirituellen Bereich scheint oft „der Wunsch an das Universum“ die Verantwortung des eigenen Handels an etwas „Höheres“ abzugeben, das jedoch vermeintlich stets zu meinem Besten handelt. Und wenn meine Ziele nicht erfüllt oder erreicht werden, habe ich nicht genug daran geglaubt oder schlecht manifestiert.
Damit konnte ich wenig anfangen, doch die Idee der Zielformulierung und -erreichung hat mich begeistert. Vor allem habe ich begonnen, mir Ziele aufzuschreiben, auch wenn ich die Antwort oder den Weg dahin noch nicht kannte. So habe ich z.B. vor einigen Jahren notiert: „In einem Jahr möchte ich wissen, ob ich irgendwann Mama werden möchte oder nicht.” Das Spannenden war, dass ich damals mir überhaupt nicht vorstellen konnte, wie ich denn zu einer solchen Antwort kommen sollte.
Manifestieren ist der bewusste Prozess, seine Gedanken, Überzeugungen und Wünsche in die Realität umzusetzen. Es geht darum, mit positivem Fokus auf ein Ziel hinzuarbeiten. Das kann ganz „unspirituell“ sein mit klaren Zielen und Plänen, die man sich setzt und verfolgt. Das Ziel ist dabei wie ein Kompass, der die Richtung vorgibt. Dabei ist es wichtig, realistische und spezifische Ziele zu definieren.
Hierbei kann das SMART-Prinzip helfen:
S für spezifisch:
Definiere dein Ziel so genau wie möglich. Anstatt z.B. “Ich möchte glücklich sein”, formuliere “Ich möchte im nächsten Jahr einen Beruf finden, der mich inhaltlich erfüllt, zu meinen familiären Zeiten passt und mein finanzielles Sicherheitsbedürfnis berücksichtigt.”
M für messbar:
Um deine Zielerreichung kontrollieren zu können, solltest du deinen Fortschritt überprüfen können. Frage dich bei der Zielerstellung z.B. : „Wie werde ich wissen, dass ich mein Ziel erreicht habe?“ Notiere dir regelmäßig, welche Schritte du unternommen hast, um deinem Ziel näher zu kommen. Reflektiere, was gut funktioniert hat und wo du Schwierigkeiten hattest.
A für attraktiv:
Dein Ziel sollte dich persönlich betreffen, dich begeistern und motivieren können. Es sollte einen starken persönlichen Antrieb haben, so dass du dir immer wieder vor Augen führen kannst, warum du dafür losgehst.
R für realistisch:
Setze dir Ziele, die realistisch sind, auch wenn du noch nicht genau weißt, wie du die Umsetzung und Zielerreichung schaffen wirst. Trau dich ruhig, groß zu denken und zu träumen. Wenn du z.B. als Ziel nimmst, dass du in einem Jahr einen neuen, spannenden und für dich finanziell erfüllenden Job hast, dann wäre es unrealistisch zu manifestieren, dass du Oberarzt/-ärztin sein wirst, wenn du jetzt noch nicht mal ein Medizinstudium begonnen hast. Hingegen kann es durchaus sein, dass du in einem Jahr eine leitende Position in einem sozialen oder heilenden Beruf ausüben wirst, auch wenn du bisher in einem ganz anderen Bereich gearbeitet hast.
T für terminiert:
Gib deinem Ziel eine Deadline. Ein genau festgesetzter Zeitrahmen hilft dir, dich zu gegebener Zeit zu reflektieren und auch in Bewegung zu bleiben. Nimm dir regelmäßig Zeit, um innezuhalten und zu prüfen, ob du auf dem richtigen Weg bist.
Hierbei vertraust du darauf, dass das Universum dir in irgendeiner Form dabei hilft, dein Ziel zu erreichen. Die Dinge werden sich zur richtigen Zeit fügen und du kannst aus Herausforderungen immer etwas lernen. Eine Grundlage ist zudem das Gesetz der Anziehung: Positive Gedanken und Überzeugungen ziehen positive Ergebnisse an, während negative Gedanken oft zu Hindernissen führen können. Wer manifestiert, lenkt seine Gedanken auf das Positive. Das steigert die allgemeine Lebenszufriedenheit und verringert negative Denkmuster. Hierbei ist es jedoch wichtig, dass du nicht in eine Art „Toxische Positivität“ rutschst und deinen „Wunsch an Universum“ durchaus kritisch hinterfragst und in der Eigenverantwortung bleibst. Dennoch kann es für uns hochsensible Kopfmenschen hilfreich sein, manche Dinge einfach laufen zu lassen und darauf zu vertrauen, dass sich einiges von selbst regelt.
Ein Visionboard ist eine visuelle Darstellung deiner Ziele und Wünsche. Es hilft dir, deine Träume klar vor Augen zu halten und dich täglich daran zu erinnern, was du erreichen möchtest. Der Gedanke dahinter ist, dass du durch das Visualisieren dein Unterbewusstsein auf deine Ziele ausrichtest und somit die Manifestation unterstützt.
Wie erstelle ich ein Visionboard?
Lebensbereiche/ Lebensthemen:
Bevor du beginnst, überlege dir, für welche Bereiche deines Lebens du etwas manifestieren möchtest. Das können sämtliche Bereiche deines Lebens sein wie Karriere, Beziehungen, Gesundheit oder persönliche Entwicklung oder auch nur gezielt ein Thema.
Weitere Informationen zu den Lebensthemen und zu dem Lebensrad findest du hier.
Vorbereitung:
Ziel ist es, aus verschiedenen Magazinen, Fotos oder Ausdrucken deine Zukunft aufzukleben. Du brauchst ein großes Stück Karton, einen Bilderrahmen oder eine Pinnwand, auf der du deine Bilder, Zitate und Symbole anbringen kannst. Nimm am besten DIN A4 oder sogar DIN A3, damit du ausreichend Platz hast. Suche dir Zeitschriften, die thematisch zu deinen Zielen passen oder lass dich von Bildern im Internet inspirieren und drucke diese aus. Das Ganze geht natürlich auch komplett digital auf dem Rechner oder Handy, wobei der haptische Entstehungsprozess dich stärker mit deinen Zielen verbindet.
Auswahl:
Wähle Bilder, Symbole, Sprüche, Worte und Zitate aus, die für deine Ziele und Träume stehen. Zum Beispiel könntest du für das Ziel “Ich möchte innerhalb der nächsten 12 Monate eine 6-wöchige Reise in ein warmes Land machen” Bilder von deinem Traumort verwenden oder für das Ziel “mehr Selbstvertrauen und Mut, Nein zu sagen” inspirierende Zitate hinzufügen. Nimm dir auch Bilder und Sprüche, die dich ansprechen und für die du vielleicht kein konkretes Ziel hast, aber ein gutes Gefühl dabei empfindest. Schneide diese Sachen aus und lege sie vor dich.
Struktur:
Ordne deine Bilder, Symbole und Texte so an, dass sie für dich ein harmonisches Gesamtbild ergeben. Hier gibt es kein richtig oder falsch, es ist dein persönliches Empfinden. Du kannst die Bilder thematisch gruppieren wie: Rechts oben ist alles was mit Beruf zu tun hat, rechts unten ist alles was Gesundheit betrifft. Oder du ordnest sie kreativ nach Gefühl an – das Wichtigste ist, dass du dich beim Anblick des Visionboards inspiriert fühlst. Wenn du dich wohl mit dem Board fühlst, klebe die Dinge fest oder pinne sie an die Pinnwand.
Standort:
Hänge das Visionboard an einen Ort, an dem du es täglich siehst, z.B. in deinem Arbeitszimmer, Schlafzimmer oder an deinen Kühlschrank. Du kannst es auch abfotografieren und als Handyhintergrund nehmen. So wirst du jeden Tag daran erinnert, was du bewusst und unbewusst manifestieren möchtest.
Manifestieren ist mehr als nur Wunschdenken oder auf das Universum zu hoffen – es erfordert dein aktives Handeln. Mit kleinen praktische Schritten, die du in deinen Alltag integrieren kannst, gelingt dir das besser:
Ich habe das Manifestieren mittlerweile fest in meinem Leben integriert und bin tatsächlich immer wieder erstaunt, dass es für mich funktioniert. Einmal im Jahr, zum Jahresanfang, bastel ich mir ein buntes Visionboard, schaue es mir regelmäßig an und reflektiere, ob die Wünsche noch relevant sind, sich bereits erfüllt haben oder die Umsetzung noch “gedeihen” kann.
Die Frage, ob ich Mama werden möchte oder nicht, hat sich tatsächlich gelöst und auch für meine berufliche Ausrichtung haben sich in den letzten Jahren wunderbare neue Türen geöffnet.
Natürlich klappen manche Dinge, die auf meinem Visionboard stehen, nicht innerhalb eines Jahres – diese Punkte übernehme ich dann einfach mit auf das neue Board für das neue Jahr. Oder ich stelle fest, dass sie gar keine Relevanz mehr für mich haben und kein Ziel mehr für das nächste Jahr sind. Dann habe ich aber auch eine Antwort für mich gefunden und weiß, dass ich dieses Thema abhaken kann.
Möchtest du mehr über das Manifestieren erfahren oder gemeinsam ein Visionboard erstellen?
In meinem Mentoring für Hochsensible nutzen wir unter anderem diese Tools, um deinen Träumen und Visionen ein Stück näher zu kommen.
Schreibe mir gerne eine E-Mail für ein kostenfreies Erstgespräch an miriam@grosse-schwester.de.
Weitere Informationen zu mir und meinem Angebot findest du hier.